Auch am Feuchtbiotop können Sie dies lesen:Vor Ihnen liegt der oberste der ehemals sieben Klosterteiche, der möglicherweise Mitte des 18. Jahrhunderts als zusätzliches Wasserreservoir angelegt wurde (Anmerkung: im Jahr 1750 ging der Rumbecker Hammer in Betrieb). Die Wasserhaltung wurde nach 1827 durch die preußische Forstverwaltung zerstört, um zusätzliche Fläche für die Holzproduktion zu gewinnen. Dazu wurden damals die Dämme durchstochen.
Die neuzeitlichen Starkregen-Ereignisse haben am Durchstich des Hauptdammes bzw. die Mäander-Wirkung des Baches am seitlichen Damm genagt und damit die Substanz des Bodendenkmales stark beschädigt. Mit Begleitung und Unterstützung der Unteren Landschaftsbehörde des HSK hat der Verein „Dorf und Kloster Rumbeck“ die angegriffenen Dammabschnitte gesichert und ergänzt. Der immer schon aktive natürliche Zufluss aus dem westlich gelegenen Hang besteht in mehreren Rinnsalen, die aus dem Wegekörper des „Lehmweges“ (auf dem Sie stehen) austreten.
Der Lehmweg war Verbindungsweg von Rumbeck nach Hellefeld (noch im Jahr 1803). Die hier vorhandene Nässe stellte für den Verkehr ein Problem dar, das man mit einem Knüppeldamm zu lösen glaubte (die Knüppel sind tlw. noch vorhanden). Die durch dennoch unzureichende Befestigung vorhandenen Verkehrsprobleme führten später zur Umlegung der Verbindung (vor 1827 ab Forsthaus schräg bergauf).
Ursprünglich wurde das Hangsickerwasser aus den bergseitigen Quellen in Rinnen gesammelt und über den Hauptsammelgraben (hinter Ihnen) dem Teich zugeleitet. Dazu wurde der vor 250 - 300 Jahren noch sehr nasse Weg mit RIGOLEN unterquert und gleichzeitig entwässert. Bei den Rigolen handelt es sich um kleine Kanäle in der Lehmschicht, die mit handgesetzten Steinplatten hergestellt waren und einen Hohlraum offenhielten. Bei der nun durch den Starkregen erfolgten Öffnung der bislang nur sickernden Zuflüsse wurde durch Zufall der talseitige Austritt einer solchen Rigole entdeckt.
Das bergseitige Sammelsystem ist durch Humusüberlagerung der Gräben kaum noch funktionsfähig. Das dennoch heruntersickernde Quellwasser drückt offenbar heute in die unter dem Weg liegende und vor ca. 150 Jahren beerdigte Humusschicht, die das Wasser zunächst wie ein Schwamm aufnimmt und in Wegerichtung längs transportiert. An den alten Rigolen tritt es wieder aus und rinnt dem Teich zu.
Vor Ihnen liegt nun ein zeitgemäßes Feuchtbiotop, das mit überschaubarem Aufwand optimiert worden ist und in Zukunft eine Bereicherung für die Fauna des Mühlbachtales darstellt.